Bürgerbegehren Radentscheid Nürnberg
Nürnberg hat die Förderung des Radverkehrs lange verschlafen. Dabei würde das klimaneutrale Radfahren unsere Stadt vom Autoverkehr entlasten und die Lebensqualität verbessern. Sprich: weniger Abgase, weniger Lärm, weniger Staus. Aber die mangelnde Sicherheit beim Radfahren ist für viele ein großes Problem – und der Grund, warum sie nicht öfter das Rad für ihre Wege in der Stadt nutzen. Mit dem Radentscheid wollen wir erreichen, dass sich die Situation für RadfahrerInnen endlich entscheidend verbessert. Nicht irgendwann, sondern jetzt! Gut geplante, sichere und attraktive Radwege sind die Voraussetzung, dass mehr Menschen gerne und häufiger das Rad nutzen. Und sind ein Gewinn für die ganze Stadt!
Die „RadlbotschafterInnen“ sind eine selbstorganisierte, basisdemokratische Gruppe von Nürnberger BürgerInnen, die sich aus Leidenschaft und Überzeugung für eine Verbesserung der Radinfrastruktur, für ein sicheres Miteinander im Verkehr und eine klimaneutrale Mobilität in Nürnberg einsetzen. Die Gruppe ist unabhängig von politischen Parteien und Organisationen und weder Unternehmen noch Interessengruppen verpflichtet. Viele Bündispartner unterstützen den Radentscheid in Nürnberg, darunter Fridays for Future, Parents for Future, ADFC, DAV und VCD.
Der Radentscheid setzt sich für folgende Ziele ein:
Ziele
- Für durchgängige Wege: zeitnahe Lückenschlüsse im Radwegenetz
- Für mehr Platz: breite, hochwertige Radwege an Hauptverkehrsstraßen
- Für eine schnelle Runde: ein attraktiver Altstadtring bis 2026
- Für mehr Sicherheit: 15 km sichere Nebenstraßen pro Jahr
- Für Komfort und Sicherung: 1.000 Fahrradabstellplätze pro Jahr
- Für mehr Überblick: fahrradfreundliche Kreuzungen und Einmündungen
- Für mehr Service: gute Baustellengestaltung und saubere Radwege
- Für unsere Kinder: sichere Radwege zur Schule und zur Kindertagesstätte
- Für eine schnellere Umsetzung: mehr Personal in der Verkehrsplanung
- Für die Langstrecke: Radschnellwege für den Pendelverkehr
Großes Finale in Nürnberg
Mit einer groß angelegten Abschlussveranstaltung haben die Aktivist*innen vom Radentscheid Nürnberg am 3. Oktober ihre Unterschriftensammlung komplettiert. Eine Fahrrad-Demo auf dem sonst vom motorisierten Verkehr beherrschten Ring sowie eine Veranstaltung auf dem Nürnberger Volksfestplatz bildeten den krönenden Abschluss der Kampagne, die mehrere Monate dauerte und nun trotz coronabedingter Einschränkungen die Hürde von 12.800 Unterschriften genommen hat. Bis Ende Oktober werden noch Unterschriften entgegengenommen, um die Notwendigkeit der Maßnahmen weiter zu untermauern.
Jetzt steht eine Übergabe der Unterschriften an. Im nächsten Schritt muss sich dann der Stadtrat mit dem Antrag beschäftigen und innerhalb von drei Monaten eine zufriedenstellende Umsetzung der zehn Forderungen des Radentscheids beschließen. Andernfalls wäre es an den wahlberechtigten Nürnberger*innen, über das Bürgerbegehren zu entscheiden.