Bürgerbegehren, abgeschlossen Radentscheid Augsburg
Wo geht's hier zu Fahrradstadt? Woran erkenne ich eine Fahrradstadt? Fragen, die in Augsburg noch kaum jemand ernsthaft gestellt hat. Der Stadtrat fällte vor vielen Jahren einen einstimmigen Beschluss, Fahrradstadt werden zu wollen, ohne so recht zu wissen, was er damit meint. Fügte dann eine Zahl 2020 zum Namen und formulierte das Ziel, bis dahin 25% Radanteil zu erreichen. Als klar wurde, dass nicht einmal dieses Ziel erreicht wird, strich man die 2020 kurzerhand wieder aus dem Namen. Eines steht fest: so geht Fahrradstadt nicht.
Ein Bündnis aus ADFC, Fridays for Future, dem Forum Augsburg lebenswert und engagierten Einzelpersonen startet deshalb ein Bürgerbegehren für eine echte Fahrradstadt Augsburg.
Anfang März 2020 startete die Unterschriftensammlung, wurde dann aber durch die Corona-Krise ausgebremst. Nachdem trotzdem über 13000 Unterschriften im Laufe etwa eines halben Jahr gesammelt wurden, konnte die Stadt nicht länger den Radverkehr ausbremsen.
Nach längeren Verhandlungen erreichte der Radentscheid eine Vereinbarung mit der Stadt: Initiatoren des Radentscheids und die Stadt Augsburg haben sich auf einen öffentlich-rechtlichen Vertrag geeinigt. Dieser beinhaltet wesentlich mehr als was durch die knappen Forderungen des Bürgerbegehrens hätte erreicht werden können. Er umfasst 6 Regelkomplexe und über 25 Einzelmaßnahmen, die die Stadt nun in den nächsten 5 Jahren anpacken muss. Glückwunsch zur erfolgreichen Kampagne!
Unsere Ziele
- Mehr und bessere Radwege mit durchgehend ebener Oberfläche und so gestaltet, dass ein wirksamer Schutz vor Kraftfahrzeugen gegeben ist
- Durchgängiges und leistungsfähiges Rad-Vorrangnetz, das alle Stadtteile und wichtigen Orte des öffentlichen Lebens lückenlos verbindet
- Mehr Sicherheit an Kreuzungen, vor allem Unfallschwerpunkte sind zu entschärfen, zum Beispiel indem die Sichtbarkeit der Radfahrer*innen verbessert wird
- Mehr Radstellplätze im öffentlichen Raum für sicheres Parken an wichtigen Tram-Haltestellen, bei allen Behörden, Schulen und Veranstaltungsorten
- Mehr Radstellplätze in allen Wohngebäuden durch eine Anpassung der städtischen Stellplatzsatzung
- Einführung einer Online-Meldeplattform, auf der Radfahrer*innen jederzeit störende und gefährliche Wegstellen melden können.