Bürgerbegehren Mannheim kohlefrei
Die Klimakrise schreitet immer schneller voran. Auch in der Region Mannheim ist sie mittlerweile spürbar. Die Landwirtschaft, der Odenwald und das Stadtklima sind durch den Klimawandel bereits heute akut bedroht. Trotzdem stammt noch immer ein Großteil der Fernwärme aus extrem klimaschädlicher Steinkohle, die im Großkraftwerk Mannheim (GKM) verbrannt wird. Mit jährlich 6,8 Mio. Tonnen CO2-Emissionen heizt das Kraftwerk das Klima weiter an. Dies entspricht knapp zehn Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Baden-Württembergs!
Das GKM trägt nicht nur zur globalen Temperaturerhöhung bei, sondern belastet auch die Gesundheit der Mannheimer Bürger*innen durch Emissionen von Stickoxiden, Schwefel, Feinstäuben und Quecksilber. Um das Pariser Klimaziel von 1.5°C maximaler Erderwärmung zu verhindern, müssen zeitnah Block 6,7 und 8 abgeschaltet werden, Block 9 muss spätestens 2030 vom Netz.
Als Bündnis "Mannheim kohlefrei" fordern wir, dass Mannheim endlich seiner Verantwortung für Mensch und Umwelt gerecht wird und in 100% erneuerbare Fernwärme einsteigt. Wir sind ein parteiübergreifendes Bündnis, das sich aus verschiedenen Organisationen und Privatpersonen zusammensetzt. Über ein Bürgerbegehren wollen wir folgende Ziele erreichen:
Unsere Ziele
- Stopp der Lieferung von Steinkohle-Fernwärme nach Mannheim
Bestimmung und Realisierung der Potenziale für Gebäudedämmung und klimaneutrale Wärmeerzeugung und Energie
Existenzsichernde Lösungen für Beschäftigte des kraftwerks
Flächendeckende Gebäudedämmung, ohne dass Mieter*innen zusätzlich belastet werden
Ausbau von 100% klimaneutraler Wärme und Energie bis spätestens 2030
Keine Erdgas-Kraftwerke als Übergangstechnologie
Inzwischen hat das Bündnis einige Teilerfolge errungen, doch wir lassen nicht locker! Auch wenn der Kohleausstieg inzwischen besiegelt ist, kömpfen wir weiter für eine 100% erneuerbare Energieversorgung in Mannheim. Im Frühjahr 2021 veröffentlichten wir eine Potenzialstudie, die die technische und ökonomische Machbarkeit einer regenerativen Strom- und Wärmeversorgung aufzeigt. Wir fordern nun den Gemeinderat auf, die hohen Wärmepotenziale von Flusswärme und Geothermie zu nutzen und gemeinsam mit weiteren Akteuren in das 21. Jahrhundert aufzubrechen.