Volksinitiative Volksentscheid Berlin autofrei
Noch immer prägen Autos – ob stehend oder fahrend – das Bild Berlins. Das wollen wir ändern! Wir, das ist eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Privatpersonen, die sich im Herbst 2019 zu einer Initiative zusammengeschlossen haben, um den Volksentscheid ehrenamtlich zu organisieren und ein Gesetz zu entwerfen.
Wir sind unabhängig von Verbänden oder Organisationen, unabhängig von staatlichen Geldern und parteipolitisch neutral.
Unsere Gruppe besteht sowohl aus leidenschaftlichen Radfahrer*innen als auch aus Menschen, die gerne zu Fuß gehen oder Berlins gut ausgebauten Nahverkehr nutzen. Einige von uns haben Kinder, die in einer lebenswerten Stadt aufwachsen wollen, in der auch auf der Straße gespielt werden kann. Andere ärgern sich einfach schon viel zu lange über die Ungerechtigkeit auf den Berliner Straßen und eine stagnierende Umweltpolitik. Was uns eint ist das gemeinsame Ziel einer weitgehend autofreien Berliner Innenstadt innerhalb des S-Bahn-Rings. Und wir haben einen Plan, wie wir dahin kommen!
Wir streben einen Volksentscheid für eine weitgehend autofreie Innenstadt an. Ziel ist ein Gesetz, das etwa zwei Drittel des Autoverkehrs aus den Stadtteilen innerhalb des S-Bahn-Rings verbannt. Ausnahmen soll es für Busse und Taxen, Wirtschafts- und Lieferverkehr, Polizei und Feuerwehr, mobilitätseingeschränkte Menschen und Anwohner*innen geben.
Berlin soll dadurch zu einer lebenswerteren Stadt werden. Außerdem ist eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs auch klimapolitisch notwendig. Weniger Autos bedeuten saubere Luft und weniger Lärm. Und unsere Straßen werden so sicher sein, dass auch Kinder alleine zur Schule gehen können. Die Beschränkungen sollen auch für E-Autos gelten, denn auch sie brauchen Platz, sind in Unfälle verwickelt, produzieren über Reifenabrieb Feinstaub. Zudem ist offen, inwieweit ihre Klimabilanz positiv ist.
Juristische Eckpunkte
- Alle Straßen innerhalb des S-Bahn-Rings (ausgenommen der Bundesstraßen) werden nach einer angemessenen Übergangszeit zu autoreduzierten Straßen.
- Das bedeutet, dass die Nutzung der Straßen auf den Fuß- und Radverkehr sowie den öffentlichen Personennahverkehr beschränkt wird (den sogenannten Umweltverbund).
- Benutzer*innengruppen, die weiterhin auf Kraftfahrzeuge angewiesen sind, erhalten eine entsprechende Sondernutzungserlaubnis
Wir schlagen ganz konkret vor, dass Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt und daher auf ein Auto angewiesen sind, genauso wie der öffentlicher Verkehr (z. B. Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Müllabfuhr, Taxen) und der Wirtschafts- und Lieferverkehr, Sondernutzungserlaubnisse erhalten.
Begleitende Forderungen
Eine Stadt mit wesentlich weniger Autos verändert und verschönert unser Leben auf vielen Ebenen. Zahlreiche Folgen und Begleiterscheinungen müssen jedoch bedacht und ebenfalls geregelt werden.
Aufgrund der rechtlichen Vorgaben für Volksentscheide ist es leider nicht möglich, in dem Gesetz alle wichtigen Punkte abzudecken. Neben allem, was im Gesetz steht, fordern wir daher:
- günstigere und perspektivisch kostenlose öffentliche Verkehrsmittel
- soziale Wohnungspolitik und besseren Mieter*innenschutz
- flächendeckende Parkraumbewirtschaftung
- frei werdende Flächen für alle
- Tempo 30 auf allen zukünftigen autoreduzierten Straßen
- keine neuen städtischen Schnellstraßen
Mehr Informationen
http://volksentscheid-berlin-autofrei.de/
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